Parvovirose, auch Katzenseuche genannt, ist
eine der gefürchtetsten Hundekrankheiten, da sie ohne sofortige
und intensive Behandlung unweigerlich zum Tode führt. Gerade
Welpen und jüngere Hunde sind für diesen Virus besonders
empfänglich. Warum?
Die Welpen
nehmen zunächst die nötigen Antikörper gegen den Parvovirus mit
der Muttermilch auf, und zwar primär mit dem Kolostrum, das ist
die Erstmilch unmittelbar nach dem Werfen. Da die Welpen,
besonders bei starken Würfen, unterschiedlich viel von diesem
Kolostrum aufnehmen, sind sie auch unterschiedlich stark
immunisiert. Unabhängig davon läßt aber diese
Grundimmunisierung über die Muttermilch von Woche zu Woche nach.
Eine Schweizer Studie erbrachte, dass im Alter von 6 Wochen
bereits über 80 % der Welpen keine ausreichende Immunisierung mehr
haben.
Wie kommen die Welpen zu diesem Virus?
Parvoviren werden von befallenen Hunden über
den Kot abgegeben. Gerade neugierige Welpen, die an allem
herumschnüffeln müssen, nehmen dann diese Viren auf. Hier
genügt natürlich ein einziges krankes Tier, um den ganzen
Welpenbestand zu infizieren.
Eine andere
Infektionsquelle sind Welpenspielgruppen aber auch der Mensch, der
unbemerkt mit seinen Schuhen die Viren ins Haus und oft direkt
in die Wurfstube trägt.
Wie äußert sich der Virus?
Parvovirose beginnt meist mit einer kaum
bemerkbaren Mattigkeit (welcher Welpe schläft nicht gerne?) und
leichtem Fieber. Sehr bald danach aber kommt Erbrechen hinzu, oft
begleitet von Durchfall. Der Welpe behält keine Nahrung mehr bei
sich, erbricht auch Getrunkenes, der Durchfall wird letztlich
blutig.
Werden diese Symptome nicht sofort von einem
Tierarzt behandelt, endet das Ganze meist tödlich. Einen
Gewichtsverlust von mehr als 12%, einhergehend mit dem Wasser- und
Elektrolytmangel des Körpers, überlebt das Tier nicht.
Gibt es eine Behandlung?
Was jedoch entscheidend für den Verlauf
der Krankheit ist, ist die Behandlung der Symptome. Der schwere
Durchfall kann gestoppt werden, der Wasserhaushalt muss wieder
ausgeglichen werden, dem Körper müssen Bicarbonate, Kalium und
evtl. andere Elektrolyte zugeführt werden. Dann hat der Hund eine
gewisse Chance für das Überleben.
Kann man Vorbeugen?
Besteht ein
erhöhter Infektionsdruck, also eine größere Wahrscheinlichkeit,
das sich ein Tier infiziert (z.B. fremde Hunde und Besucher),
kann und sollte bereits in der 5. Woche eine Erstimpfung gegen
Parvovirose vorgenommen werden.
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